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  • Cittaslow-Städte Ägäis

    Türkiye

    İZMİR/AKYAKA/KÖYCEĞİZ/SEFERİHİSAR/YENİPAZAR/GÖKÇEADA/FOÇA

    İzmir

    İzmir ist seit mehr als 8.500 Jahren durchgängig besiedelt und gilt als eine der ältesten und schönsten Städte der Welt. İzmir, das in ganz Türkiye als das "schöne İzmir" bekannt ist, trat dem Cittaslow Slow City Netzwerk als erste Cittaslow Metropol-Pilotstadt bei. Das Cittaslow Metropol-Projekt wurde ins Leben gerufen, um für Großstädte ein Vorbild für die Cittaslow-Philosophie zu schaffen, und laut Cittaslow hat İzmir "seit Hunderten von Jahren die besten Ergebnisse für das Zusammenleben vorzuweisen."  

    Der Historiker Herodot beschrieb İzmir mit den Worten: "Sie bauten ihre Stadt unter der höchsten Kuppel des Himmels und dem besten Klima der Welt."  Aristoteles meinte zu seinem Schüler Alexander dem Großen: "Du bist nicht vollkommen, wenn du es nicht gesehen hast", und Victor Hugo meinte: "Smyrna ist eine Prinzessin...".

    Diese Lobpreisungen sind wohlverdient. Als letzter Punkt der antiken "Königsstraße", die sich von Anatolien bis zum Persischen Golf erstreckte, ist İzmir um eine ausgedehnte Bucht herum gebaut, in der Yachten, Schiffe und Fähren liegen. Die Straßen der Stadt sind von Palmen beschattet und von eleganten Bauten gesäumt.

    İzmir steht für den Klang des Meeres und des Windes. Dank des mediterranen Klimas ist es hier das ganze Jahr über sonnig. Die Sommer sind heiß und die Winter mild. Die 629 Kilometer lange Küste von İzmir lockt mit Restaurants und Cafés, die frische Meeresfrüchte und ägäische Spezialitäten servieren, sowie mit Unterhaltungsmöglichkeiten, herrlichen Ausblicken auf das Meer und 49 wunderschönen Stränden mit Blauer Flagge. Zu den Highlights gehören Spaziergänge am Meer in Kordon und Fährüberfahrten von Alsancak nach Karşıyaka.

    Im Landesinneren wird die Geschichte unzähliger Zivilisationen durch antike Ruinen und Denkmäler eindrucksvoll vermittelt.

    Stadtteile und historische Stätten wie Bergama, Çeşme, Foça, Kemalpaşa, Selçuk, Seferihisar, Karaburun, Tire und Urla zeugen von der bedeutenden Rolle, die İzmir in der Geschichte gespielt hat, nicht nur in Westtürkiye, sondern in der gesamten Ägäisregion.

    İzmir verfügt über bedeutende antike Städte, von denen zwei auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes stehen. Zu den bekanntesten gehört die antike Stadt Ephesus in Selçuk. Das Artemision, der größte der Artemis geweihte Tempel, wurde im sechsten Jahrhundert v. Chr. am Fuße des Ayasuluk-Hügels vor dem ältesten Hafen der Stadt erbaut. Es ist eine Stätte, die in der Antike als heilig galt und auf der alten Muttergöttin-Tradition Anatoliens beruht. Der Tempel selbst zählt zu den Sieben Weltwundern der Antike. Da Ephesus im Laufe seiner Geschichte immer wieder umgestaltet wurde, erstrecken sich seine Ruinen über ein großes Gebiet.

    Ephesus und die Umgebung sind als vier Komponenten in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen worden: der Çukuriçi-Hügel, der Ayasuluk-Hügel (Selçuk-Burg, Johannes-Basilika, İsa Bey-Bad, İsa Bey-Moschee, Artemision), die antike Stadt Ephesus und das Haus der Jungfrau Maria. Ephesus, ein Gebiet, das seit etwa neuntausend Jahren ununterbrochen besiedelt ist und sich von der prähistorischen Zeit über die hellenistische, römische, oströmische, osmanische und türkische Periode erstreckt, war in jeder Phase der Geschichte eine bedeutende Hafenstadt sowie ein Kultur- und Handelszentrum.

    Eine weitere antike Stadt ist Bergama. Sie war früher unter dem Namen Pergamon bekannt und bildete die erste UNESCO-Welterbestätte in İzmir und die dreizehnte in Türkiye. Bergama war in der Antike das wichtigste kulturelle Zentrum und diente als Hauptstadt des Königreichs Pergamon. Zahlreiche gut erhaltene Gebäude und Stätten aus der Vergangenheit sind bis heute erhalten geblieben, darunter die Akropolis von Pergamon, der Tempel des Asklepios und die Rote Basilika (auf Türkisch als "Kızıl Avlu / Roter Hof" bekannt). Das Pergamonmuseum stellt viele der Funde aus, die bei Ausgrabungen rund um Pergamon gemacht wurden.

    Der älteste offene Markt von Türkiye, Bergama Arasta (Osmanischer Basar), ist ebenfalls bemerkenswert.

    Urla liegt zwischen dem Stadtzentrum von İzmir und dem bekannten Ferienort Çeşme und bietet ein authentisches und multikulturelles Ambiente mit malerischen Kopfsteinpflasterstraßen, hübschen kleinen Plätzen und von jahrhundertealten Palmen beschatteten Cafés. Fischerboote, Dorfmärkte, Weinberge, Weinkellereien und Olivenhaine vermitteln den ägäischen Flair von Urla.

    In Anatolien ist der Olivenanbau schon seit etwa sechstausend Jahren verbreitet. Die älteste Olivenölproduktion der Welt wurde im antiken Klazomenai in Urla entdeckt. Das Mikroklima und das Terrain von Klazomenai sind zudem bestens für den Weinanbau geeignet; in der Antike hergestellte Weine wurden in außergewöhnlichen Amphoren gefunden. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass diese Weine ab dem siebten Jahrhundert v. Chr. in einem weiten Gebiet an den Küsten des westlichen Mittelmeers und des Schwarzen Meeres verkauft wurden.

    Die Urla-Weinstraße (Urla Bağ Rotası) bietet Besuchern die Möglichkeit, hochwertige Weine zu verkosten, die aus Trauben mit einer sechstausendjährigen Geschichte hergestellt werden. Darüber hinaus können Besucher friedliche Spaziergänge durch die Weinberge, erstklassige Weinkellereien in Boutique-Betrieben und ein Essen in hervorragenden Gourmet-Restaurants genießen.

    Die Urla-Weinstraße ist eine Oase der Ruhe mit traditionellen Steinhäusern, eleganten Weinhäusern, Palmen und Pferdefarmen. In der Erntezeit zeigen sich die Weinberge farbenfroh mit leuchtend grünen Reben und fetten, saftigen roten Trauben.

    Neben den Weinen ist die türkische Ägäisregion auch für ihre Küche berühmt, in der Kräuter- und Artischockengerichte sowie mit Olivenöl zubereitete Vorspeisen (kleine warme oder kalte Teller, die vor oder während der Mahlzeiten serviert werden) im Mittelpunkt stehen. Diese unverwechselbare und sehr lokale Küche wird durch die regionalen Weine wunderbar ergänzt - Afiyet olsun!

    Akyaka

    Stellen Sie sich eine ruhige Kleinstadt vor, die zwischen üppig grünen Bergen und einem türkisfarbenen Meer liegt. Alles was Sie essen, wuchs und gedieh in einer natürlichen, nicht-kontaminierten Umgebung. Keine Spur von Lärmbelästigungen.

    Akyaka liegt nördlich von Muğla‘s Bezirk Marmaris am Ende des Golfs von Gökova und ist eine süße kleine Stadt, die von Pinien umgeben ist. Dank seiner geografischen Lage gibt es viele Outdoor-Sportmöglichkeiten wie Windsurfen, Kanufahren, Radfahren, Klettern, Segeln, Paragliding, Rafting, Trekking und Reiten.

    Akyaka liegt im Tal des Azmak-Flusses und ist von duftenden Eukalyptusbäumen umgeben. Der Fluss fließt durch die Felder herab ans Meeresufer. Hier gibt es einen kleinen Sandstrand und zahlreiche Strand-Restaurants.

    Die Geschichte von Akyaka reicht zurück bis in die Antike. In der Antike wurde eine karische Stadt namens "Idyma" in dieser Region gegründet, die als "Rodos Peraea" bekannt ist und sich auf das Festland von Rhodos bezieht. Die Steingräber auf dem Weg nach Akyaka stammen aus dieser Zeit. Akyaka war ein kleines Fischerdorf, bis er in den 1970’er Jahren von Künstlern entdeckt wurde, die dem Stadtleben entfliehen wollten.

    Die Sedir-Insel im Golf von Gökova ist voller antiker Ruinen. In sehr alter Vergangenheit hieß die Insel „Cedrae“, welcher vom „Cedrus“, dem Zedernbaum entstammt. Manchen Quellen nach soll hier die Königliche Familie von Karien ihre Sommer verbracht haben.

    Der Fluss Kadın Azmağı (übersetzt: „Frauen-Flußarm“) nimmt eine prächtige türkisfarbene Farbe zwischen den Bäumen und dem Schilf an und fließt von Akyaka zum Golf von Gökova. Sie können eine Bootstour auf dem Fluss unternehmen und bei einer Tasse Tee die Ansicht des Wassers genießen, wie es langsam stromabwärts fließt.

    Köyceğiz

    Am östlichsten Punkt des Mittelmeers und im südlichsten Teil der Ägäis, an der Kreuzstelle von Karien und lykischen Zivilisationen, gibt es eine Region, in der Blau und Grün in Harmonie tanzen und ihre Geschichte ist so alt wie die Zeit selbst. Köyceğiz, ein wahrhaftes Paradies, liegt östlich von Marmaris.

    Die Stadt Köyceğiz befindet sich am nördlichen Ufer des Köyceğiz-Sees. In der Antike war der See eine Bucht am Mittelmeer. Das vom Dalaman-Fluss getragene Alluvium verengte jedoch im Laufe der Zeit das Land zwischen Meer und Bucht, wodurch sich hier ein See bildete. Die einzige Verbindung, die heute zwischen dem Meer und dem See besteht, ist der Dalyan-Fluss auf der auch Boots- und Kanu-Touren angeboten werden.

    Köyceğiz ist auch der Standort der Ruinen der antiken Stadt Kaunos. Kaunos ist bekannterweise älteste Stadt der Region. Archäologische Ausgrabungen zeigen, dass die Ansiedlung hier im 8. Jahrhundert v. Chr. begann. In der Region haben Römer, Perser und Rhodesier gelebt. In den antiken Ruinen stehen ein antikes Theater und auch Steingräber.

    Im Köyceğiz-See können Sie eine herrliche Bootstour unternehmen, begleitet von den Düften der Orangenblüten, Amberbäume und dem Blick auf den Sandras-Berg. Außerdem werden Sie vielleicht von den Caretta-Carettas begrüßt, die im Besonderen Umweltschutzgebiet Köyceğiz-Dalyan Zuflucht gefunden haben.

    Die Einheimischen von Koycegiz sind stolz darauf, den Besuchern der Region ihre lokalen Bräuche und Traditionen vorzustellen und ihre lokalen Gerichte anzubieten. Das Gebiet ist berühmt für seine Spazierwege in den Erholungsgebieten des Sees dafür, dass in der Siedlung wenig Verkehr herrscht. Ein weiterer nennenswerter Punkt ist, dass in den Wintermonaten das Heizen mit Kohle untersagt ist, um die Verschmutzung der Luft zu verhindern.

    Seferihisar

    Das im Süden von İzmir liegende Seferihisar ist der Treffpunkt von Natur, Geschichte und Meer. Seferihisar ist die erste Stadt in Türkiye, die sich der Cittaslow-Bewegung (Langsame Stadt) angeschlossen hat!

    In Seferihisar werden die Straßenlampen mit Sonnenenergie betrieben. Samen werden lokal hergestellt und an den Stellen, in denen Netzbeutel in denen lokale Produkte verkauft werden, werden Einkaufsnetze anstelle von Plastiktüten verwendet. Die Restaurants des Bezirks bieten lokale Gerichte und Speisen an, die nur in Seferihisar zu finden sind. Auf dem Wochenmarkt an der Burg Sığacık finden Sie jeden Sonntag hausgemachte, frische und natürliche Produkte.

    Auf der archäologischen Stätte von Teos, fünf Kilometer von Seferihisar entfernt, liegen die ältesten und wichtigsten archäologischen Relikte des Bezirks. Teos ist eine der 12 Städte der Ionischen Liga und wurde nach Angaben des Historikers Pausanias von den Nachkommen des Königs von Böotien gegründet.

    Seferihisar hat eine 49 km lange Küste mit vielen Stränden und Buchten, von denen jeder schöner ist als der andere. Es ist die Stadt mit den meisten mit der Blauen Flagge ausgezeichneten Stränden von Türkiye. In Seferihisar gibt es insgesamt 11 mit der Blauen Flagge ausgezeichnete Strände, von denen neun öffentliche Strände sind. Die täglichen Bootstouren durch die wunderschönen Buchten des Bezirks starten am Hafen von Sığacık.

    Seferihisar ist die türkische Hauptstadt der Mandarinen und jedes Jahr im November feiert die Stadt im „Mandarinen-Festival“ die Mandarinensaison. Auf dem Fest kann man zahlreiche aus Mandarinen hergestellte Delikatessen kosten.

    Außer seinen Zitrusfrüchten ist Seferihisar auch bekannt für den Weinbau.

    Yenipazar

    Yenipazar liegt im Westen der Türkei in der Ägäis-Region und ist eine kleine und ruhige Stadt innerhalb der Grenzen der Provinz von Aydın. Die Stadt liegt 40 km entfernt von der Stadtmitte von Aydın und 100 Kilometer von Kuşadası.

    Yenipazar wurde in der Mitte des Menderes-Beckens am Fuße des Madran-Baba-Gebirges gegründet und seine Nordseite ist von Wäldern umgeben.

    In der Nähe von Yenipazar liegt die antike Stadt Orthosia, die in hellenistischer, römischer und byzantinischer Zeit besiedelt war.

    Einer der Orte, die man in Yenipazar gesehen haben muss, ist der Naturpark Aşağı Dip Gölü (übersetzt: Unterer Bodensee). Im Park gibt es eine Aussichtsterrasse, Angelstege, einen Vogelbeobachtungsturm und Wanderwege.

    Während Sie die Stille der Natur genießen, können Sie picknicken, angeln, und vom Vogelbeachtungsturm die Enten, Wasserhühner und viele andere Vogelspezies beobachten.

    Gökçeada

    Gökçeada liegt im Nordwesten des Ägäischen Raums von Türkiye und ist die größte Insel des Landes. Die Insel ist berühmt für seine eigene besondere Landschaft und den geschützten natürlichen Quellen.

    Dank der im Jahr 2020 gestarteten Aktivitäten für ökologischen Landbau und der im Jahr 2008 eingeleiteten Bewegung für ländlichen Tourismus bietet Gökçeada seinen Besuchern eine einzigartige natürliche Umgebung. Gökçeada wurde im Juni 2011 als Cittaslow (Langsame Stadt) erklärt und wurde somit die erste und einzige „Langsame Insel“ der Welt!

    Die Besucher bewundern die Vielfalt der lokalen Kunst auf der Insel, das authentische Kunsthandwerk, regionale folkloristische Produkte und Beispiele weltberühmter Kunst. Die Insel beheimatet verschiedene Traditionen und Bräuche, eine reiche Esskultur und eine einzigartige Architektur und steht für kulturelle Vielfalt.

    Das Meeresleben von Gökçeada ist ebenso vielfältig. Das Meer rund um die Insel ist reich an Seebrassen, Stöckern, zweier Arten Makrelen, Wolfsbarsch, Karpfen, Rotbarben, Brasse, Koralle und Zackenbarsch.

    Gökçeada ist auch bekannt als İmroz. Es wird vermutet, dass dieser Name vom Flussgott Imbrasos stammt. Der Name Imroz wird auch mehrmals in Homers Epos Ilias erwähnt. Laut Homer befand sich in der tiefen Schlucht am Meeresgrund zwischen Tenedos und Imroz eine gigantische Höhle. Nach Homers Erzählung ruhten sich hier die Pferde Poseidons aus und die Erde bebte. Während des Trojanischen Krieges standen die Einwohner von Imroz auf der Seite Trojas. Homer erzählt uns dass, als Achilles Priamos Sohn gefangen nahm, ihn der König von Imroz freikaufte und ihn zurück zu seinem Vater schickte.

    Foça

    Die Stadt Foça ist 69 Kilometer nordwestlich von İzmir entfernt und liegt direkt am Ägäischen Meer. Mit seiner fünftausendjährigen Geschichte zeigt Foça Spuren aus verschiedenen Epochen. Es ist die Heimat der Mittelmeer-Mönchsrobben, wie der alte Name der Stadt Phokaia besagt. Als wichtige Hafenstadt mit berühmten Seefahrern und Kolonisten ist Foça dafür bekannt, dass sie als erste Münzen aus einer Mischung aus Gold und Silber herstellten und verwendeten. Da hier in der Vergangenheit mehrere antike Zivilisationen ansässig waren, ist Foça eine wichtige archäologische Stätte in der Türkiye.

    Mit seiner nachhaltigen Lebensweise, seinem reichen archäologischen Erbe, das die Jahrhunderte überdauert, und seiner endemischen Flora und Fauna wurde Foça im Jahr 2021 zur Cittaslow-Stadt ernannt. Hier werden einige der hochwertigsten natürlichen und biologischen Produkte wie Oliven, Trauben und Feigen geerntet.

    Die Einwohner von Foça achten darauf, die Traditionen, Rituale, kulturellen Symbole, das Kunsthandwerk und vieles mehr zu bewahren, die die Aufnahme der Stadt in die Cittaslow-Liste ermöglicht haben.